Zahnarztpraxis gründen

Zahnarztpraxis gründen Schritt für Schritt: So geht's.

Die eigene Zahnarztpraxis gründen – für viele angehende Zahnärzte während des Studiums, aber auch viele berufstätige Zahnärzte in einem Angestelltenverhältnis, ist dies ein erstrebenswertes Ziel. Der Weg dahin ist weit – aber zu schaffen. Vor allem mit dem richtigen Partner an der Seite.

Vor- und Nachteile der Zahnarztpraxis-Neugründung

Sie sind angestellter Zahnarzt und wollen sich selbstständig machen? Wussten Sie, dass 10 Prozent der Existenzgründungen in Form einer Praxisneugründung stattfinden? Diese Zahl ist seit vielen Jahren konstant und schwankt zwischen 9 und 11 Prozent. In unserem Video zeigen wir Ihnen warum das so ist und welche Vor- bzw. Nachteile es bei Praxisneugründung gibt.

 

 

So sieht der Fahrplan für eine Praxisgründung aus

Welche Zahnarztpraxisform soll es sein?

Das Ziel ist klar: Möglichst bald die eigene Zahnarztpraxis gründen! Um dieses Ziel zu erreichen, geht man am besten Schritt für Schritt vor. Der erste Schritt: eine Liste mit Fragen, die das Ziel genauer definieren. Zum Beispiel: Welche Praxisform strebe ich an? Hier besteht die Wahl zwischen einer Einzelpraxis und einer Praxisgemeinschaft (PG) oder einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) mit anderen unabhängigen Zahnärzten. Der Hauptunterschied: Bei der Einzelpraxis haben Sie Risiko und Ertrag ganz alleine; bei gemeinschaftlichen Praxen teilen sich die Beteiligten die Kosten, vor allem bei Räumlichkeiten und Personal. Bei der PG werden Patientenstamm und Umsatz getrennt, bei der BAG gemeinsam behandelt.

Dabei kommt es wie in vielen Fragen auf die Mentalität des Gründers an. Entscheidend ist, wobei man sich wirklich wohlfühlt. Gleiches gilt für die eventuelle Spezialisierung bzw. Ausrichtung der Zahnarztpraxis. Möchte ich mich zum Beispiel auf Implantologie, Parodontologie oder Kinderzahnheilkunde spezialisieren?

Die nächste Frage – Standortanalyse

Die nächste Frage, die Sie sich stellen müssen, ist die nach dem Standort. Sowohl Infrastruktur als auch demografisches Umfeld beeinflussen die Patientenstruktur und damit die Möglichkeiten, höhere Praxisumsätze zu generieren. Eine Standortanalyse beschreibt:

  • Faktoren wie Miet- und Nebenkosten,
  • Erreichbarkeit und Parkplätze,
  • soziales Umfeld, Altersstruktur der Umgebung,
  • Entfernung zu Wettbewerbern,
  • Nähe zu Kooperationspartnern wie Laboren,
  • städtisches oder ländliches Umfeld,
  • die Verfügbarkeit von Fachkräften
  • und die voraussichtliche zukünftige Entwicklung des Standorts.

Vom Fahrplan der Praxisgründung zum Businessplan

So ergeben sich nach und nach aus Fragestellungen konkrete Entscheidungen, welche die Schritte Ihres Gründungsfahrplans markieren. Ein entscheidender Bestandteil des Fahrplans ist der Businessplan. Dieser ist Grundlage für alle weiteren Schritte und Basis für ein Gespräch mit der Bank Ihrer Wahl, die Ihre Gründung und die ersten Jahre finanzieren soll.

Der Businessplan enthält mehrere unterschiedliche Teile:

  • Das Praxiskonzept beschreibt die Ausrichtung der Praxis und ihre eventuelle Spezialisierung.
  • Die Investitionssumme enthält die Ausgaben, die für Anschaffung von Praxiseinrichtung, Instrumenten etc. benötigt werden.
  • Die Rentabilitätsplanung prognostiziert über 3-5 Jahre Umsätze und Ertragsmöglichkeiten.
  • Die Standortanalyse beschreibt die Vorteile des gewählten Standorts.

Aus dem Businessplan ergibt sich die Finanzierungsplanung, um folgende Kosten zu finanzieren:

  • Eventueller Kaufpreis für eine Immobilie
  • Investitionen in die Praxis
  • Laufende Kosten der Praxis inklusive Personal
  • Laufende private Ausgaben

Zu den Ausgaben bzw. Kosten zähen auch Rücklagen, die Sie bilden sollten, um für Steuerforderungen oder plötzlich Ausfälle z.B. durch Schäden gewappnet zu sein.

In der Gründungsphase: Augen auch auf das Privatleben

Gehen Sie davon aus, dass Sie frühestens gegen Ende des zweiten Jahres der Selbstständigkeit eine belastbare Liquidität erwirtschaften können, denn Krankenkassen rechnen immer mit einem gewissen Zeitverzug ab. Umso wichtiger ist es, private Ausgaben einzuplanen und die Familie abzusichern.

Womit wir beim Komplex der Absicherungen sind: Lassen Sie sich ein Konzept erstellen, das den für Sie richtigen Mix aus privater und beruflicher Absicherung – von Haftpflicht bis Berufsunfähigkeit – umfasst.

Doch auch dieses Geld muss erst verdient werden. Wie aber kommt man zu einer soliden Mindestumsatzkalkulation? Es ist davon auszugehen, dass rund 50 Prozent des Umsatzes aus Leistungen kommen, die über die Gesetzliche Krankenkasse abgerechnet werden. Ein Privatpatient bringt tatsächlich einen deutlichen Mehr-Umsatz:

  • Das sind im so genannten „Zahnspangen-Alter“ rund 2,5mal so hohe Umsätze,
  • bei den 60-80jährigen können Sie mit rund 3mal so viel rechnen.
  • Dabei entfallen rund 60 Prozent der abgerechneten Leistungen auf Zahnersatz.

Das sind Durchschnittswerte, die je nach Standort variieren können. Insgesamt haben Krankenkassen im Jahr 2015 rund 13 Milliarden Euro an Zahnärztlichen Leistungen abgerechnet.

Zusätzliches Umsatzpotenzial liegt in der steigenden Zahl der Patienten, die neben ihrer Gesetzlichen eine private Zahnzusatzversicherung abgeschlossen haben. Es lohnt sich also, Patienten danach zu fragen, um ihnen höherwertige Zahnersatzalternativen vorzuschlagen.

Marketing von Anfang an

Mit der Entscheidung für eine bestimmte Spezialisierung haben Sie sich beim Gründen der Zahnarztpraxis eine Alleinstellung gegeben und im Wettbewerbsumfeld positioniert. Jetzt sorgen Sie dafür, dass dies auch bekannt wird. Wichtigstes Instrument ist Ihre Website. Die sollte modern und ansprechend sein und eine einfache Online-Buchung von Terminen bei Ihrer Zahnarztpraxis ermöglichen. Die Website ist Ihre Visitenkarte, auch wenn Patienten auf Empfehlung zu Ihnen kommen wollen sie wissen, mit wem sie es zu tun bekommen. Hier in professionelle Unterstützung zu investieren lohnt sich auf jeden Fall.

Versetzen Sie sich in die Situation Ihrer Patienten:

  • Wie möchten Sie angesprochen werden?
  • Welchen Standard erwarten Sie in einer neu gegründeten Zahnarztpraxis?
  • Und wie möchten Sie empfangen werden?

Ein freundliches Ambiente – mit aktuellen Zeitschriften und WLAN – gehört ebenso zum Erfolgskonzept wie freundliches Personal, das Ihren Patienten von Anfang an das gute Gefühl vermittelt, bestens aufgehoben zu sein.

Übrigens: Kennen Sie schon die 10 wirklich erfolgreichen Marketingtipps unserer ZSH-Experten? Dann holen Sie sich jetzt den kostenlosen Leitfaden „10 Marketingtipps für Zahnärzte – nicht nur für Praxis-Newcomer“!

Noch ein Tipp: Binden Sie Ihr lokales Umfeld ein. Ein Strauß Blumen am Empfang vom Floristen in der Nähe schafft eine freundliche Atmosphäre und bringt Ihnen einen Multiplikator.

Apropos Unterstützung: Die Beraterinnen und Berater der ZSH begleiten seit vielen Jahren Zahnärzte bei der Gründung. Das Konzept der ZSH liegt darin, Sie in einer langwährenden, vertrauensvollen Partnerschaft umfassend zu beraten und zu betreuen und Ihren Weg durch die verschiedenen Phasen Ihrer Karriere mitzugehen. Wir halten Ihnen den Rücken frei, damit Sie sich voll und ganz auf das konzentrieren können, was Sie lieben: Ihre Arbeit und Ihre Familie.


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INHALT:
  • Der Businessplan: Was die Bank wissen will
  • Erarbeiten Sie ein Praxiskonzept
  • Standortanalyse
  • Investitionsplanung
  • Mindestumsatz-kalkulation
  • uvm.

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