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Nachhaltige Geldanlage

Nachhaltigkeit in der Geldanlage kostet keine Rendite, aber Zeit

Wussten Sie, dass die Wurzeln der Nachhaltigkeit im Bereich des Investierens sich bis in das viktorianische Zeitalter zurückverfolgen lassen und diese in Nordamerika und England liegen? Dort gab es Mitglieder der sittenstrengen Bewegung der Quäker, die schon vor der industriellen Revolution eine eigene Anlagephilosophie begründeten und Investitionen ablehnten, die in Zusammenhang mit Sklaverei und Waffenherstellung standen. Des Weiteren wurde versucht, Geld nicht in sogenannte sin stocks anzulegen, worunter man Unternehmen der Alkohol-, Tabak- und Glücksspielindustrie verstand.

Für diese Art des im Investierens hat sich im angelsächsischen Raum der Begriff ethical oder social responsible investment herausgebildet. Im Deutschen wird der Begriff ethisches Investment verwendet.

In diesem Beitrag erwarten Sie die folgenden Themen:

Nachhaltigkeit in der Geldanlage - Was bedeutet ethisches Investment?

In der Geldanlage gibt es drei Hauptkriterien, nach denen eine Geldanlage ausgewählt wird. Folgende Fragen müssen Sie sich hierbei stellen:

  • Wie hoch ist der Gewinn, den die Anlage verspricht? (Rendite)
  • Welches Risiko gehe ich ein? (Sicherheit)
  • Wie flexibel bin ich mit dieser Anlage? (Verfügbarkeit)

Mit dem Begriff ethisches Investment, auch bekannt als nachhaltiges oder ethisch-moralisches Investment, wird ein neues Kriterium eingeführt, nämlich die moralische Vertretbarkeit der Geldanlage.

Wer prüft, ob eine Geldanlage moralisch vertretbar ist?

Um die Nachhaltigkeit verschiedener Geldanlagen – z. B. für Unternehmen – zu bewerten, wurden die sogenannten ESG-Kriterien festgelegt, die sich in folgende Bereiche untergliedern.

Environment: Hier wird geprüft, welchen Einfluss ein Unternehmen oder Staat auf die Umwelt und das Klima hat. CO2-Ausschüsse werden ebenso beachtet wie die Rodung des Regenwalds oder der Kohleabbau.

  • Klima
  • Ressourcenknappheit
  • Wasser
  • Artenvielfalt

Social: Das Kriterium der sozialen Gerechtigkeit fragt danach, ob und wie eine Organisation ihre Verantwortung für die Gesellschaft wahrnimmt: Unter anderem geht es darum, wie ein Unternehmen in puncto Gleichberechtigung dasteht und ob es in keinem Produktionsstadium seine Mitarbeiter ausbeutet oder Kinder beschäftigt.

  • Gesundheitsschutz
  • Arbeitsbedingungen und -standards
  • Menschenrechte
  • Ernährungssicherheit

Unternehmensführung: Der Punkt „Governance“ befasst sich mit den internen Strukturen eines Unternehmens. Hier wird u. a. geprüft, wie Macht und Bezahlung in einer Organisation verteilt sind und ob sämtliche Mitarbeiter ausreichend gut behandelt werden.

  • Risiko- und Reputationsmanagement
  • Aufsichtsstrukturen
  • Compliance
  • Korruption

Wie funktioniert ein ethisches Investment?

Es ist wichtig, dass bei einer nachhaltigen Geldanlage nur jene Unternehmen berücksichtigt werden, die in all den oben aufgeführten ESG-Punkten gute Werte erzielen.

Generell werden aber gewisse Branchen und Wirtschaftszweige, die nicht zu den Prinzipien einer nachhaltigen Lebensführung passen, sofort ausgeschlossen. Das sind zum Beispiel Firmen, die am Vertrieb oder der Produktion von Alkohol, Tabak, Atomkraft, Waffen, Kohleverbrennung, Glücksspielen, Kinderarbeit oder Pornografie beteiligt sind.

Gute Gründe für ein nachhaltiges Investment

Nachhaltige Geldanlage rentiert sich!

Lange war die Rede davon, dass Nachhaltigkeit Rendite kostet. Inzwischen belegen viele Studien, dass die Einhaltung der Nachhaltigkeitskritierien keineswegs eine geringere Rendite nach sich zieht. Die Berücksichtigung der ESG-Kriterien kann sich somit positiv auf den Unternehmens- oder Anlageerfolg auswirken.  

Nachhaltige Geldanlage minimiert Risiken! 

Konventionelle Anlageentscheidungen vernachlässigen eventuell potenzielle soziale und ökologische Risiken, die in einem Unternehmen auftreten können. Bei Unternehmen, die in den Bereichen Umwelt und Soziales nachhaltig aufgestellt sind, kann sich ein Anleger sicherer sein, dass diese Risiken berücksichtigt wurden.

Nachhaltige Geldanlage tut Gutes!

Geld ist in keinem Fall neutral. Deshalb sollte man sich als Anleger folgende Fragen kritisch stellen: Wohin fließt mein Geld? Für Anleger, die vermeiden möchten, dass ihr Geld in Rüstung, Kohle oder andere kontroverse Geschäfte investiert wird, bieten nachhaltige Anlagen viele Möglichkeiten. So können Anleger ihr Geld mit gutem Gewissen anlegen und zugleich Gutes bewirken.

Nachhaltige Geldanlage hat Zukunft!

Spätestens seit dem Pariser Klimaabkommen oder dem Inkrafttreten der UN-Nachhaltigkeitsziele hat die nachhaltige Geldanlage stark an Aufmerksamkeit gewonnen. Ziel ist die Neuausrichtung der Kapitalflüsse hin zu einem sozialen und ökologischen Wirtschaftssystem. Dementsprechend entwickelt sich der Markt für nachhaltige Geldanlagen sehr dynamisch: Allein 2019 stieg die Nachfrage an nachhaltigen Geldanlagen um 37 Prozent. Nachhaltigkeit ist also mehr als nur ein Trend!

Derzeit gibt es im deutschsprachigen Raum mehr als 500 nachhaltige Fonds. Die Auswahl ist also groß und entsprechend schwer fällt die Entscheidung daher oft. Aber hier können wir von der ZSH Ihnen weiterhelfen und auch Ihre ethische Einstellung zu bestimmten Branchen bei der Auswahl berücksichtigen.

Stellen Sie uns doch auf die Probe und rufen Sie an.


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