Inflationsschutz durch Sachwertinvestments in AIFs
Zu Zeiten anhaltend hoher Inflation stellt sich die Frage nach Anlagestrategien, die das Ersparte bestmöglich vor der stattfindenden Geldentwertung schützen. Einen wesentlichen Baustein zur Wertsicherung und Vermögensbildung können dabei Sachwerte in der Anlageform geschlossener Alternativer Investmentfonds darstellen. Wir beleuchten, warum AIFs gerade in der aktuellen Wirtschaftslage ein ideales Mittel für den Inflationsschutz sein können.
Inhalt
- Die Inflation und ihre Auswirkungen
- Welchen Inflationsschutz bieten Sparzinsen?
- Sachwerte und ihr Vorteil im Inflationsschutz
- Was spricht für Alternative Investmentfonds (AIFs)?
- Mit Versicherungen von AIFs profitieren
- Fazit
1. Die Inflation und ihre Auswirkungen
Seit langem geht es sonntags endlich mal wieder gemütlich zum Lieblingsitaliener. Mama nimmt die Fettuccine mit Garnelen. Papa isst wie immer Spaghetti Carbonara. Dazu gibt es Wasser und ein, zwei Gläser Wein. Die Kinder sind mit Salamipizza und Limo glücklich. Alles ist perfekt wie immer – zumindest fast. Denn irgendwie sind die Portionen ein wenig kleiner als gewohnt. Und spätestens mit der Rechnung ist plötzlich doch alles ganz anders als sonst. Denn eigentlich war es hier doch immer recht preiswert …
Diese Szene dürfte den meisten aus dem eigenen Leben sehr bekannt vorkommen. Die hohe Inflation treibt die Preise für unsere täglichen Ausgaben rasant nach oben – das nehmen wir in der Lieblingspizzeria genauso wahr wie an der Supermarktkasse oder beim Kinoabend.
Allerdings haben viele noch gar nicht realisiert, was die Inflation für die Wertentwicklung ihrer Ersparnisse bedeutet. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf, um der erheblichen Geldentwertung entgegenzuwirken.
2. Welchen Inflationsschutz bieten Sparzinsen?
Nach jahrelanger Niedrigzinsphase werfen Tagesgeld- und Festgeldkonten seit geraumer Zeit wieder Zinsen auf Einlagen ab. Allerdings wirken diese der hohen Inflation nur unzureichend entgegen. Denn die gewährten Sparzinsen liegen einfach deutlich unter den anhaltend hohen Inflationsraten.
Der Realzins verrät die wahre Rendite
Ausschlaggebend ist hierbei der sogenannte Realzins, der die tatsächliche Renditeerwartung beziffert. Ist der Realzins positiv, wächst das angelegte Vermögen nicht nur nominell, sondern auch in Bezug auf die tatsächliche Kaufkraft. Ist der Realzins negativ, verlieren die Ersparnisse de facto an Wert.
Faustformel zur Berechnung des Realzinses
Sparzins − Inflationsrate = Realzins
Ein einfaches Beispiel zur Verdeutlichung: Im Betrachtungszeitraum von Mai 2022 bis Mai 2023 lag die Inflationsrate durchschnittlich bei ca. 7,7 Prozent.1 Angenommen, man hätte über den gesamten genannten Zeitraum sein Erspartes auf einem Tagesgeldkonto mit 2 Prozent Zinsen platziert, so hätte das Geld auf dem Konto durch die Inflation schlussendlich 5,7 Prozent an Wert verloren. Denn:
2 Prozent Sparzins − 7,7 Prozent Inflationsrate = − 5,7 Prozent Realzins
Durchschnittlich lagen die tatsächlichen Tagesgeldzinsen im Juni 2023 übrigens bei gerade einmal 1,17 Prozent.2 Im Kontext betrachtet, bieten Sparzinsen also sehr ernüchternde Renditeprognosen, die die Geldentwertung nur minimal abfedern, aber bei Weitem nicht in Gänze abfangen können.
Wer sein Geld hinreichend vor der Inflation schützen oder sogar zusätzliches Vermögen aufbauen möchte, ist folglich auf andere Anlagestrategien angewiesen.
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3. Sachwerte und ihr Vorteil im Inflationsschutz
Sachwerte: in der realen Welt verankerte Vermögenswerte
Wie der Begriff bereits impliziert, handelt es sich bei sogenannten Sachwerten um konkrete materielle Vermögenswerte oder um Rechte daran. Zu Sachwerten zählen z. B. Immobilien, Grundstücke, Rohstoffe, Edelmetalle oder auch Anlagen für erneuerbare Energie. Sachwerte zeichnen sich somit grundsätzlich durch einen physischen Eigenwert aus, der sich weitestgehend unabhängig vom Geldwert entwickelt.
Zudem bieten zahlreiche Sachwertkategorien ein zusätzliches Ertragspotenzial, da sie laufende Einnahmen generieren können. Beispiele hierfür sind Mieteinnahmen oder Gewinne aus dem Verkauf von erzeugter Energie.
Hohe Wertbeständigkeit durch Eigenwert
Aufgrund dieser besonderen Merkmale sind Sachwerte im Allgemeinen weniger anfällig für die wirtschaftlichen Schwankungen der Finanzmärkte als monetäre Anlagen und viele andere Anlageformen. Auch in Zeiten hoher Inflation halten sie ihren Wert tendenziell besser als reine Geldanlagen oder können ihn sogar steigern. Denn Inflation definiert sich genau durch das Verhältnis von Sachwert zu Geldwert und den Effekt, dass für die gleichen Sachgüter nach einer bestimmten Zeitspanne ein höherer Preis bezahlt werden muss.
Dies macht Sachwerte zu einer attraktiven Anlageklasse, die als Teil einer diversifizierten Anlagestrategie hervorragend dazu geeignet sein kann, das Vermögen in Krisenzeiten vor der Geldentwertung zu schützen.
4. Was spricht für Alternative Investmentfonds (AIFs)?
Für die Investition in Sachwerte stehen verschiedene Wege offen. Einen sinnvollen Baustein für Stabilität und Inflationsschutz in der Vermögensanlage können dabei sogenannte geschlossene Alternative Investmentfonds (AIFs) darstellen. Mit diesen lässt sich nämlich in eine große Auswahl an ganz konkreten Projekten in bestimmten Sachwertbereichen investieren.
Was sind Alternative Investmentfonds?
Man spricht bei dieser Anlageform von Alternativen Investments, um sie von klassischen Geldanlagen wie Aktien, Anleihen oder börsennotierten Investmentfonds abzugrenzen. Denn im Gegensatz zu diesen werden AIFs nicht an der Börse gehandelt.
Für private Anlegerinnen und Anleger sind außerdem geschlossene Fonds die Norm, bei denen das Investmentvermögen nur bis zu einer zuvor festgelegten Höhe gesammelt und ausschließlich für das im Vorfeld definierte Projekt verwendet wird. In der Regel sind AIFs dabei auf mittel- bis langfristige Anlagehorizonte von 5 bis 15 Jahren ausgelegt.
Gegenstand der Investition sind vor allem Projekte aus einer gesetzlich festgesetzten Auswahl an Sachwerten. Dazu gehören z. B. Immobilien, bestimmte Formen der Infrastruktur, Schienenfahrzeuge und Anlagen zur Erzeugung und Speicherung erneuerbarer Energie.
Welche Vorteile bieten AIFs?
Zugang zu vielseitigen Investitionsmöglichkeiten
Ein besonderer Vorteil von AIFs ist, dass sie Privatanlegerinnen und Privatanlegern Zugang zu Sachwertbereichen ermöglichen, die ihnen ansonsten nicht offenstehen würden. Zum einen, weil über AIFs in besondere Großprojekte wie z. B. ausgedehnte Wohnanlagen und Solarparks investiert werden kann, die in der Vergangenheit institutionellen und professionellen Anlegern vorbehalten waren. Zum anderen, weil die Beteiligung an vielen Fonds bereits ab moderaten Mindestanlagesummen von beispielsweise 5.000 Euro erfolgen kann.
Die Einstiegsschwelle ist also deutlich niedriger als z. B. im Vergleich zur Direktinvestition in vergleichbare Sachwerte. Dies macht AIFs auch für Anlegerinnen und Anleger mit begrenzten finanziellen Mitteln interessant.
Attraktives Renditepotenzial und laufende Erträge
Ein weiteres gutes Argument für Alternative Investmentfonds sind attraktive Renditeprognosen, die oftmals das Zinsniveau herkömmlicher Tages- und Festgeldkonten bei Weitem übertreffen. Zudem bieten viele Fonds nicht nur einen potenziellen Gewinn bei erfolgreichem Projektabschluss, sondern auch regelmäßige Ausschüttungen während der Anlageperiode. Diese stammen aus den Erträgen, die die zugrunde liegenden Anlagen z. B. durch Mieteinnahmen oder den Verkauf erzeugter Energie erwirtschaften.
Dadurch können AIFs ein probates Mittel für mehr Inflationsschutz in der Anlagestrategie sein. Denn selbst, wenn die Inflation weiterhin auf einem außergewöhnlich hohen Niveau verharren und sich nicht vollständig ausgleichen lassen sollte, können AIFs bei erfolgreichem Projektverlauf dazu beitragen, den Realwertverlust des Vermögens zumindest deutlich einzuschränken.
Inflationsschutz durch breite Währungsdiversifikation
Alternative Investmentfonds (AIF) bieten eine einfache Möglichkeit, in Märkte außerhalb des Euroraums zu investieren, um eine globale Diversifizierung der Anlagestrategie zu erreichen. Dies ist sinnvoll, da nicht alle Länder und Währungen gleichzeitig oder in gleichem Maße von Inflation betroffen sind oder Krisen gleich schnell überwinden. So ist man nicht allein von der Wertentwicklung des Euro abhängig, sondern kann das Inflationsrisiko auf verschiedene Währungen, wie zum Beispiel den US-Dollar, verteilen.
Neben breit gefächerten Einzelfonds, die sowohl Projekte innerhalb als auch außerhalb des Euroraums enthalten, bieten sich auch auf bestimmte ausländische Zielmärkte fokussierte AIFs für die Anlage an. Als größte Volkswirtschaft der Welt stellen hier insbesondere die USA einen attraktiven Investitionsmarkt dar. Für einen zusätzlichen Schutz vor Inflation im Portfolio eignet sich z. B. die Beteiligung an Sachwerten wie amerikanischen Solaranlagen oder hochwertigen Immobilien in prosperierenden US-Metropolregionen.
Strenge gesetzliche Regulierungen zum Anlegerschutz
Um einen adäquaten Anlegerschutz zu gewährleisten, gelten für Alternative Investmentfonds insbesondere im privaten Investmentbereich strenge gesetzliche Vorschriften und Auflagen. Diese umfassen u. a. genaue Vorgaben zu Informationspflichten, der korrekten Mittelverwendung und der professionellen Verwaltung der Fonds. Die strikten Regulierungen dienen dazu, Transparenz und Sicherheit zu schaffen, und dadurch potenziellen Investorinnen und Investoren fundierte Anlageentscheidungen zu ermöglichen.
Denn mit der Geldanlage in AIFs geht man eine unternehmerische Beteiligung ein, die immer auch mit nicht unerheblichen Risiken verbunden sein kann – gerade auch in Hinblick auf das Projektgelingen und den längeren Anlagehorizont. Für eine informierte Anlageentscheidung sollte man daher stets professionelle Beratung einholen, idealerweise von jemandem mit umfassender Erfahrung und tiefgreifendem Marktverständnis.
Unsere zertifizierten Finanzberater klären Sie zu allen Chancen und Risiken auf und prüfen, ob und wie AIFs in Ihre individuelle Anlagestrategie passen.
5. Mit Versicherungen von AIFs profitieren
Die Investition in Alternative Investmentfonds erfolgt üblicherweise durch den direkten Erwerb von Fondsanteilen. Einige Anbieter von Finanzprodukten bieten jedoch auch fondsgebundene Rentenversicherungen an, die anstatt auf Aktienfonds oder ETFs auf AIFs basieren. Das heißt, über den Abschluss solcher Versicherungen ist auch eine indirekte Investition in wertstabile Sachwerte möglich.
Stabilität durch hohe Diversifikation der Geldanlage
Zusätzlich zu den allgemeinen Vorteilen von Sachwertanlagen, weisen die bisher am Markt erhältlichen versicherungsgebundenen Produkte eine sehr breite Risikostreuung auf. Dies erreichen sie durch die Beteiligung an einer besonders hohen Anzahl an unterschiedlichen Einzelprojekten im In- und Ausland. Zum Beispiel könnten Projekte, wie ein Windpark in Dänemark, ein Solarpark in Spanien und Laufwasserkraftwerke in Portugal, neben weiteren Anlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung an die Wertentwicklung der Rente gebunden sein.
Für noch mehr Diversifikation werden zum Teil auch verschiedene Anlageklassen in ein und derselben Versicherung miteinander kombiniert, z. B. Projekte aus den Bereichen Infrastruktur, Immobilien und erneuerbarer Energie.
6. Fazit
Die nach wie vor außergewöhnlich hohe Inflation betrifft uns alle. Die stattfindende Geldentwertung hat massive Auswirkungen auf unsere Ersparnisse – zumindest, wenn man in seiner Finanzplanung nicht angemessen entgegensteuert. Gute Möglichkeiten dazu können dank ihrer besonderen Wertbeständigkeit und Stabilität vor allem Sachwerte bieten.
Allerdings bleiben viele Sachwertbereiche privaten Anlegerinnen und Anlegern aufgrund von Zugangsbeschränkungen und hohem Kapitalbedarf in der Regel verwehrt. Um dennoch den Baustein „Sachwerte“ für mehr Inflationsschutz mit in die eigene Anlagestrategie zu integrieren, eignen sich insbesondere geschlossene Alternative Investmentfonds. Denn sie ermöglichen die Beteiligung an Großprojekten mit aussichtsreichen Renditeprognosen.
Bei allen Chancen, die AIFs bereithalten, dürfen jedoch die Risiken der Anlage nicht vergessen werden. Das A und O bei der Finanzplanung sollte daher immer eine unabhängige Fachberatung sein.
Dafür stehen Ihnen die zertifizierten Finanzberaterinnen und Finanzberater der ZSH gerne zur Verfügung. In einem persönlichen Gespräch beantworten wir Ihnen alle allgemeinen Fragen zum Thema. Gerne beraten wir Sie auch zu den neuen AIFs in unserem Portfolio aus den Bereichen Wohnimmobilien, Gewerbeimmobilien und nachhaltige Energieanlagen.
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Quellen:
1 https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1045/umfrage/inflationsrate-in-deutschland-veraenderung-des-verbraucherpreisindexes-zum-vorjahresmonat/
2 https://www.fondsprofessionell.de/news/produkte/headline/tagesgeldzins-knackt-beachtliche-marke-224951